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Böhmerwalder Rosegger in Streinbreners „Abendfrieden“

Johann Peter

Der Sohn des Dorfrichters aus dem höchst gelegenen Böhmerwälder Dorf, Buèina, trug in sich immer das Bewußtsein der Zugehörigkeit zu den hiesigen „freien Bauern“. In der Schule in Ka¹perské Hory traf er auf die Literatur, und zwar sowohl auf Papier, als auch real: sein Lehrer war der Autor der Böhmerwälder Poesie Heinrich Leo Weber. Auch an der Pädagogischen Akademie in Èeské Budìjovice/Budweis hatte er das Glück, Dichter zu treffen, allen voran Franz Herold. In Èeské Budìjovice/Budweis vertiefte er auch seine musikalischen Fähigkeiten. Eine enge Beziehung zum Spiel auf mehreren Musikinstrumenten verlieh seiner Poesie Melodik und dadurch auch Form.

Die Heimatlandschaft, voll von Wäldern, wuchs mit Peters schöpferischer Persönlichkeit schon in seiner Jugend zusammen. Unterrichtete er im Prachiner Kreis, Èeská Lípa oder in Graz, beschäftigte er sich immer damit. Dieses Thema finden wir immer wieder, wenn wir seine Gedichtbände, volkskundlichen Erzählungen und Skizzen („Frühling, Wald und Liebe“, 1881; „Charakter- und Sittenbilder aus dem Böhmerwalde“, 1886; „Buchengrün“, 1887; „Der sprossende Wald“, 1929) und auch den bis heute lebendigsten Teil von Peters Werk, und zwar seine Memoiren („Der Richterbub“, 1914; „Der Richterstudent“ und „Der Richterlehrer“, 1918) durchblättern. Er schrieb über Prachatice/Prachatitz und Passionsspiele in Hoøice na ©umavì/Höritz. In den Jahren 1899 - 1907 redigierte er die literarische Zeitschrift Der Böhmerwald.

In Graz arbeitete er mit der Zeitschrift Heimgarten zusammen, in deren Redaktion er den berühmten Autodidakten Peter Rosegger kennenlernte, der seine Kraft in der heimatlichen Erde suchte. Die Freundschaft der beiden Dichter blieb dann stark und dauerhaft.

Am Ende seines Lebens lebte Peter in Vimperk/Winterberg, wo für ihn der Drucker und Verleger Steinbrener eine Villa mit dem passenden Namen „Abendfrieden“ bauen ließ.

 

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